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The Woman in Black - Susan Hill Es gab da bei Amazon dieses Angebot, bei dem man sich drei englische Bücher für 15€ bestellen konnte. Da konnte ich natürlich nicht widerstehen und habe mir unter anderem „The woman in black“ von Susan Hill bestellt. Gerade habe ich es ausgelesen und muss sagen – auch wenn ich anfangs etwas enttäuscht war, weil es so ein dünnes Büchlein ist, das hat sich definitiv gelohnt!

Arthur Kipps, ein Rechtsanwalt aus London, feiert mit seiner Familie, seiner Frau und deren Kinder Weihnachten. Es verspricht ein ganz beschaulicher und schöner Abend im Kreise der Familie zu werden, bis die jüngeren Söhne seiner Frau beschließen, einander Gruselgeschichten zu erzählen. Sie fordern schließlich Arthur auch auf, eine Gruselgeschichte zu erzählen, woraufhin dieser sich weigert und völlig aufgelöst in den Garten rennt. Diese Reaktion kann seine Familie überhaupt nicht nachvollziehen, aber der Leser umso eher, je mehr er von Arthur Kipps’ Geschichte erfährt…

Als junger Mann arbeitet Arthur im Büro eines Notars und Rechtsanwalts und bekommt eines Tages einen wichtigen Auftrag, den er alleine erledigen soll. Er soll an Mrs. Drablows Beerdigung teilnehmen und sich um all die Papiere kümmern, die die alte Frau in ihrem Leben gesammelt hat und die nun verteilt in Kisten und Kästchen in Eel Marsh House, ihrem Wohnsitz, einem einsam im Moor liegenden Haus, liegen. Die Aufgabe scheint Arthur sehr einfach zu sein und er rechnet fest damit, in spätestens zwei Tagen wieder zuhause in London bei seiner Verlobten Stella zu sein.

Doch da die Bewohner des Dorfes nahe dem ehemaligen Haus von Mrs. Drablow ihn davor warnen, eine Nacht in Eel Marsh House zu verbringen und in seinem Beisein Anmerkungen über dieses Haus machen, die ihm klarmachen, dass etwas dort nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Schon am Tag der Beerdigung von Mrs. Drablow sieht Arthur sie dann zum ersten Mal: Die Frau in schwarz. Als er einen anderen Mann aus dem Dorf, der ebenfalls bei der Beerdigung war, darauf anspricht, reagiert dieser auch nur wieder mit Ausflüchten, was Arthur nur noch neugieriger macht.

Doch schon sein allererster Ausflug nach Eel Marsh House verändert sein Leben komplett und macht Arthur zu einem völlig anderen Menschen, der keine Nacht mehr ruhig schlafen kann, da das Grauen, das er erleben musste, ihn in seinen Träumen heimsucht. Und nicht nur dort…

Ich fühlte mich bei der Geschichte Arthur Kipps’ ein wenig an Bram Stokers Dracula erinnert, da auch ein junger Mann, der zuhause eine junge, unschuldige Verlobte sitzen hat, in ein Abenteuer gerät, aus dem er so leicht nicht mehr herauskommt. Die Erzählweise erinnerte mich an die aus „Das Bildnis des Dorian Gray“, was ich sehr toll fand. Alles in allem war es eine schön gruselige Gespenstergeschichte in passender Sprache erzählt – ich fand es sehr spannend und kann das Buch nur weiterempfehlen!